
Mit "Das Atelier im Grünen" erzählt Kropmanns das Leben des Malers Henri Matisse in den Jahren 1909 bis 1919 in seinem Haus in Issy, Frankreich. Seine Beschreibungen des künstlerischen und familiären Alltags sind durchweg kurzweilig. Dabei springt der Autor mit den Erlebnissen von Matisse häufig zwischen den Jahren, was es stellenweise schwer macht, ihm zu folgen und die Erlebnisse gedanklich richtig einzuordnen. Matisse' Werke lässt Kropmanns im ersten und letzten Drittel des Buches organisch in die Erzählungen einfließen. In der Buchmitte bekommt man als Leser den Eindruck, als bewege man sich nicht mehr im Leben des Henri Matisse, sondern mache eine längere Verweilpause in seinem Atelier. Hier wird das Buch für eine Weile langatmiger, da sich nun eine Bildbeschreibung an die nächste reiht. Dies ist natürlich eine Hommage an die große Anzahl Bilder, die in Issy enstanden sind. Eine etwas gleichbleibendere Erzählform in konstant chronologischer Folge hätte jedoch gut getan. Am Ende finden sich als Anhang noch schriftliche Aussagen über Matisse durch Zeitzeugen im Originaltext sowie eine Chronologie, beides hilfreich wie auch interessant.